Amarant gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Ein klingender Name, der dem Aussehen seiner Blütenstände geschuldet ist. Die flammend roten Büschel machen Amarant in diesen Breitengraden zur Zierpflanze in Gärten. Bei vielen indigenen Völkern Zentral- und Südamerikas sind die Samen jedoch schon seit präkolumbianischer Zeit ein Grundnahrungsmittel. Die winzigen Körner nennt man dort auf Quechua auch Kiwicha und sie sind ein wichtiger Eiweisslieferant. Zudem ist das Pseudogetreide reich an essenziellen Aminosäuren, Kalzium, Eisen, Zink und Magnesium sowie an Ballaststoffen. Amarant ist glutenfrei und daher ein vollwertiger Getreideersatz für Menschen, die an Zöliakie leiden. Nebst den Körnern sind zudem auch die Blätter essbar und erinnern im Geschmack an Spinat oder Mangold. Kein Wunder, gilt Amarant bei uns als Superfood.

Das haben auch einige Landwirte entdeckt und bauen Amarant mittlerweile in der Schweiz an. Er gilt als eine sehr genügsame Pflanze, die auch mit Trockenheit gut zurecht kommt. Von Ende April bis Anfang Juli wird die Pflanze auf feinkrümelige Erde ausgesät. Die Jungpflanzen konkurrieren mit Unkräutern wie Hirse und Knöterichgewächsen, gegen die sie sich im späteren Stadium jedoch gut behaupten können. Nach gut vier bis fünf Monaten wird Amarant dann geerntet und die Körner werden ausgedroschen. Dafür werden die Köpfe der Pflanze möglichst hoch abgeschnitten, sodass wenig Unkrautsamen und grüne Pflanzenteile mit ins Erntegut gelangen. Nach dem Dreschen müssen die Körner getrocknet werden, so werden sie lagerfähig. Um die Unkrautsamen auszusortieren, wird Amarant durch einen Farbsortierer geschickt. Aufgrund dieses hohen Aufwandes ist Amarant im Handel daher relativ teuer.

In der Küche ist Amarant ein äusserst vielseitiges Lebensmittel. Sein nussiger Geschmack macht ihn zur idealen und gesunden Beilage. Auch als Beigabe in Suppen, in Pfannengerichten, in Aufläufen oder als Bratlinge macht er sich gut auf dem Teller. Gepufft findet man Amarant oft in Müesli, in Keksen und auch in Energieriegeln. Es gibt sogar Amarant-Pasta und auch glutenfreies Bier auf Basis des Pseudogetreides. Selten findet man im Handel auch Samen, mit denen man Amarant sogar im eigenen Garten anbauen kann. Auch wenn die Körnerausbeute mit grosser Wahrscheinlichkeit gering bleiben wird, so erfreut sich zumindest das Auge an der hübsch blühenden Pflanze.