Kompost, Wurmkompost und Bokashi sind etwas aufwendigere Methoden, um an Dünger zu kommen, aber eine gute Möglichkeit, um Rüstabfälle zu verwerten. Die drei Dünger können nicht einfach so zu den Pflanzen gegeben werden.So eignet sich reifer, fast neun Monate alter Kompost für andere Pflanzen als jüngerer Kompost. Zwei bis vier Monate alter Kompost kann zum Düngen von Beeten oder Sträuchern verwendet werden. Der noch sehr grobe Kompost wird dafür in den Boden eingearbeitet. Der noch nicht reife Kompost ist nämlich sehr nährstoffreich und eignet sich beispielsweise nicht für Jungpflanzen.

Auch bei Bokashi-Produkten ist Vorsicht angebracht. Sie haben einen niedrigen pH-Wert und schaden unverdünnt den Pflanzen mehr, als dass sie helfen. Das reife Gärgut sollte daher stets mit zwei Dritteln bis zu fünf Sechsteln mit Erde vermischt werden. Auch Wurmsaft, ein Nebenprodukt des Wurmkomposts, muss verdünnt werden. Er kann im Verhältnis eins zu zehn zum Giesswasser gegeben werden. Wurmkompost hingegen wird wie Kompost zum Düngen verwendet.

Vom Frühstückstisch in den Pflanzentopf

Eierschalen sind ein gutes Hilfsmittel im Garten. Sie bestehen zum grossen Teil aus Kalziumcarbonat. Für kalkliebende Pflanzen wie Brombeeren, Tomaten, Oliven- und Apfelbäume sind sie idealer Nährstofflieferant. Achtung: Magnolien, Pfingstrosen und Lilien vertragen aber keine Eierschalen als Dünger, sie alle mögen saure Böden; Eierschalen würden den pH-Wert des Bodens jedoch neutralisieren.

Je kleiner und feiner die Eierschalen, desto schneller wird der Kalk von der Pflanze aufgenommen. Das dünne Eihäutchen, das nach dem Eierschälen noch an den Schalen haftet, sollte entfernt werden. So sind sie einfacher zu pulverisieren sind. Entweder gibt man die Eierschalen direkt auf die Erde oder mischt das Pulver ins Giesswasser: Auf einen Liter Wasser kommen Eierschalen von zwei Eiern. Achtung: In Regionen mit kalkhaltigem Wasser wie im Mittelland brauchen viele Pflanzen nicht noch zusätzlichen Kalk.

Gelber Dünger

Eine Bananenschale enthält 12 Prozent Mineralien. Der Grossteil davon ist Kalium – ein idealer Dünger für Blütenstauden und Rosen. Doch auch kleine Mengen von Phosphor und Stickstoff finden sich in dem vermeintlichen Abfall. Gärtner können deren Schalen in kleine Stücke schneiden und frisch oder getrocknet in den Wurzelbereich der Pflanze einarbeiten. Frische Bananenschalen lassen sich nicht gut in Gefässen aufbewahren, da sie schnell schimmeln. Um sie haltbarer zu machen, können sie an der Luft getrocknet werden. Wichtig ist aber, dass nur Biobananen verwendet werden, da sich gespritzte Bananenschalen weniger schnell abbauen.

Aus Bananenschalen lässt sich auch Flüssigdünger machen. 100 Gramm zerkleinerte Bananenschalen werden in einem Liter Wasser aufgekocht und über Nacht ziehen gelassen. Am nächsten Tag können die Stückchen abgesiebt und der Sud kann verdünnt als Flüssigdünger verwendet werden. Dazu mischt man ihn im Verhältnis eins zu fünf mit Wasser.

Jauche für zu Hause

Im Garten sind sie lästig. Aber auch Brennnesseln haben einen hohen Anteil an Mineralien und eignen sich deshalb bestens als Dünger in Form von Jauche. Dafür muss man Brennnesseln, die noch nicht blühen, zerkleinern und mit 10 Litern Regenwasser aufgiessen. Kräftig umrühren, es müssen alle Pflanzenteile mit Regenwasser bedeckt sein. Der Kübel braucht einen luftdurchlässigen Deckel. Das Gemisch muss zwei Wochen lang gären und jeden Tag kurz umgerührt werden. Da das Ganze stark riecht, kann laufend etwas Gesteinsmehl dazugegeben werden, welches den starken Geruch lindert. Nach zwei Wochen Gärzeit kann die Jauche in einem Verhältnis von eins zu zehn mit Wasser vermischt und als Dünger gebraucht werden.

Kaffee für guten Boden

Auch Kaffeesatz lässt sich bestens weiterverwenden und als Dünger nutzen, denn er beinhaltet viel Kalium und Phosphor. Er kann aber nicht einfach nach dem Kaffeekochen zu den Pflanzen gegeben werden, sondern muss immer erst trocknen, da es sonst schnell zu Schimmelbildung kommt. Besonders Pflanzen wie Rhododendren, Pfingstrosen und Hortensien mögen Kaffeesatz als Dünger. Er hat einen niedrigen pH-Wert und ist für Pflanzen, die saure Böden mögen, ideal. Erdbeeren, Zucchini und Tomaten gehören auch dazu. Bei Setzlingen sollte aber auf Kaffeesatz verzichtet werden.

In Regionen mit kalkhaltigem Wasser kann etwas Kaffeesatz zum Giesswasser gegeben werden, um den pH-Wert zu neutralisieren.