Alpenschneehuhn (Lagopus muta)

Das Alpenschneehuhn mausert dreimal pro Jahr: Bei jedem Federkleidwechsel passt es sich der jeweiligen Umgebung an. Sein Name kommt daher, dass es in den Wintermonaten fast schneeweiss ist: Nur die Männchen haben eine schwarze Schwanzunterseite und über dem Auge die sogenannten Rosen, eine rote Hautwulst über dem Auge. Alpenschneehühner leben fast ausschliesslich am Boden in Höhen von 2000 bis 2500 Metern über Meer. Dabei verlassen sie sich auf ihre Tarnung: Nähern sich Menschen, bleiben sie so lange sitzen, bis man sie fast tritt. Durch die Klimaerwärmung verliert die Art zunehmend ihren Lebensraum. Bei Temperaturen über 15 Grad ziehen sie sich an schattigere Plätze zurück. Unter den steigenden Temperaturen finden sie daher weniger Rückzugsorte; die Tarnung des Federkleides wird durch die zunehmende Vergrünung unnütz. Laut Angaben der Vogelwarte Sempach ist der Bestand an Alpenschneehühnern seit Mitte der Neunzigerjahre um einen Drittel zurückgegangen. Hierzulande ist die Art auf der Roten Liste der potenziell gefährdeten Arten eingestuft. In den Kantonen Graubünden, Wallis und Uri wird das Alpenschneehuhn bejagt.

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Alpenschneehase (Lepus timidus)

Im Winter trägt der Alpenschneehase ein schneeweisses Fell – Ausnahme sind nur die schwarzen Ohrenspitzen. In der Übergangszeit wird das Fellkleid weiss und graubraun gefleckt. Wie auch das Alpenschneehuhn leidet er unter den steigenden Temperaturen und der Abnahme der Schneedecke. Mangelt es an Schnee, wird seine weisse Tarnfärbung im Winter zur Gefahr. Zudem verändert sich durch die Erwärmung die Vegetation in den alpinen Zonen, was die Nahrungsgrundlage des Alpenschneehasen beeinträchtigt und seine Rückzugsräume verringert. Ein weiteres Problem des Schneehasen ist die Hybridisierung mit dem Feldhasen. Letzterer breitet sich durch die steigenden Temperaturen auch in höheren Lagen zunehmend aus und kann so zu einem Konkurrenten des Schneehasen werden. Der Alpenschneehase wird auf der Roten Liste der gefährdeten Säugetiere als potenziell gefährdet eingestuft.

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Alpensalamander (Salamandra atra)

In der Schweiz ist der Alpensalamander zwar noch relativ weit verbreitet, doch mehrere Faktoren bedrohen seine Bestände. Der Klimawandel spielt dabei eine zentrale Rolle: Höhere Temperaturen und längere Trockenphasen setzen dem amphibischen Lurch zu, da er auf feuchte Mikrohabitate angewiesen ist. Vor allem die Entwicklung der Jungtiere im Mutterleib leidet bei Trockenheit. Auch Lebensraumverlust durch intensive Forstwirtschaft, Wegebau oder touristische Nutzung führt zur Zerstörung wichtiger Rückzugsorte. Hinzu kommen Pestizide und Schadstoffe, die in Böden und Gewässer gelangen, sowie Pilzkrankheiten, wie die Chytridiomykose, die Amphibien weltweit bedrohen. Obwohl der Alpensalamander nicht auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Schweiz steht, gilt er in manchen Regionen als besonders verletzlich und steht unter Beobachtung.

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Alpenmurmeltier (Marmota marmota)

Das Alpenmurmeltier ist in der Schweiz zwar weit verbreitet, gilt aber regional als bedroht. Einer der Hauptgründe ist der Klimawandel. Murmeltiere können weder schwitzen noch hecheln, um sich zu kühlen. Daher verschiebt sich auch ihr Lebensraum in immer höhere Lagen, wo es allerdings weniger geeignete Flächen gibt. Um dem Hitzestress aus dem Weg zu gehen, ziehen sich Murmeltiere in ihre Höhlen zurück und kommen wieder heraus, wenn die heisseste Tageszeit vorbei ist. Als ausschliesslich tagaktive Tiere bleibt ihnen so allerdings weniger Zeit zum Fressen. Die Nager sind aber auf Fettreserven angewiesen, um ihren langen Winterschlaf, der üblicherweise von Oktober bis April dauert, zu überstehen. Gelingt das nicht, kann ihnen während den zunehmend milden Wintern der Erfrierungstod drohen: Fällt weniger Schnee, sind ihre Bauten weniger isoliert. So kann kalte Luft leichter in ihre Höhlen dringen und die Tiere auskühlen. Ausserdem kann Tourismusinfrastruktur, wie Strassen, Skipisten oder Seilbahnen, die Bauten der Murmeltiere isolieren oder zerstören.

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Alpenhummel (Bombus alpinus)

Im empfindlichen Ökosystem der Alpen gelten Alpenhummeln als wichtige Bestäuber. Sie kommen in Höhenlagen zwischen 1600 bis 3100 Metern vor. Je wärmer es wird, desto höhere Lagen suchen sie auf. Dort wird der Lebensraum jedoch rar, und geeignete Blühpflanzen werden seltener. Gleichzeitig blühen viele Pflanzen durch die Erwärmung früher, was den zeitlichen Rhythmus zwischen Blüte und Hummelaktivität stören kann. Auch Tourismus, Landwirtschaft und Infrastruktur beeinträchtigen blütenreiche Wiesen und Nistplätze. Hinzu kommen Pestizide und Konkurrenz durch eingeführte Hummelarten, die heimische Bestände verdrängen können. Da Alpenhummeln oft nur in kleinen, isolierten Populationen vorkommen, sind sie besonders anfällig für Rückgänge. In der Schweiz gelten sie daher als potenziell gefährdet und stehen zunehmend im Fokus von Schutzmassnahmen und Monitoringprogrammen.

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