Zander (Sander lucioperca)

Beginnen wir mit dem Fisch des Jahres 2025: dem Zander. Er gehört zur Ordnung der Barschartigen (Perciformes). Durchschnittlich wird ein Zander 40 bis 50 Zentimeter lang, in seltenen Fällen erreicht er auch eine Länge von bis zu 1,30 Metern und ein Gewicht von bis zu 20 Kilo. Zwei Rückenflossen, die vordere mit Stachelstrahlen, die hintere mit Gliederstrahlen, zeichnen die Art ebenso aus wie der langgestreckte Körper, die grau-grüne Farbe auf dem Rücken und die oberseitigen Streifen. Hervorragende Augen, mit denen der Zander auch nachts sieht, und ein feines Gespür an seiner Seitenlinie, die jede Druckschwankung wahrnimmt, machen ihn zu einem gefährlichen Raubfisch: In Rudeln jagen Zander kleinere Fische. Nach der Laichzeit, die meistens von April bis Juni dauert, werden die flachen Laichgruben an 1 bis 3 Meter tiefen Uferstellen nicht allein gelassen, sondern vom Männchen bewacht. Es schützt das Gehege vor Verschlammung und Räubern. Obwohl der Zander erst vor rund 60 Jahren in der Schweiz heimisch wurde, lebt er heute in diversen Seen. Anpassungsfähig, wie er ist, fühlt er sich aber auch in vielen Flüssen und Kanälen wohl. So kann die Art bis zu 20 Jahre alt werden.

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Hecht (Esox lucius)

Ein weiterer Raubfisch ist der Hecht. In der Schweiz kommen zwei Arten vor: der «gewöhnliche» Hecht Esox lucius lebt im Einzugsgebiet von Rhein, Rhone und Donau. Den Esox cisalpinus  findet man hingegen in den Tessiner Seen. Hechte gelten als äusserst aggressive Raubfische: Sie ernähren sich vor allem von Fischen und schrecken auch vor kleinen Säugetieren, Vögeln oder den eigenen Artgenossen nicht zurück. Die weit nach hinten verlagerten Rücken- und Afterflossen ermöglichen ihnen blitzschnelle Bewegungen und Wendemanöver. Der langgestreckte Kopf ist mit dem charakteristischen, entenschnabelähnlichen Maul ausgestattet. Die Färbung des Hechts variiert je nach Lebensraum. Körperlängen von bis zu 1,50 Metern und Gewichte von über 20 Kilo sind keine Seltenheit, wobei meistens nur die Rogner (Weibchen) die Maximallänge erreichen. Milchner, die Männchen, werden oft nicht länger als 90 Zentimeter. Die Laichzeit beginnt zwischen März und April und dauert bis in den Mai hinein. In oft aggressiven Kämpfen buhlen dabei mehrere Männchen um ein Weibchen – zur Paarung wird nur der Sieger zugelassen.

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Flussbarsch, Egli (Perca fluviatilis)

Egli sind Süsswasserfische, die in ganz Europa vorkommen, doch nur in der Schweiz als «Egli» bekannt sind. Woher das Wort stammt, ist unklar. Sie sind 20 bis 40 Zentimeter lang und selten schwerer als ein Kilo. Wie auch der Zander gehört der Egli zu der Ordnung der Barschartigen. Daher hat er auch eine geteilte Rückenflosse, die mit spitzen Stachelstrahlen ausgestattet ist und sich, wie bei anderen Fischarten auch, fächerartig zusammenfalten und nach hinten wegklappen lässt. So kommuniziert der Egli nicht nur, sondern schreckt auch Fressfeinde ab. Ebenfalls typisch ist die rötliche Färbung der Brust- und Bauchflossen. Sein Körper ist grau-grün gefärbt und mit einem Muster gezeichnet, das aus sechs bis acht Streifen besteht. Von der Familie der Echten Barsche (Percidae) gilt der Egli als am weitesten verbreitetes und wirtschaftlich wichtigstes Mitglied der Familie, da sein Filet auf zahlreichen Speisekarten im ganzen Land aufgeführt ist. Der Egli bevorzugt stille Gewässer oder langsam fliessende Flüsse und ernährt sich hauptsächlich von Insektenlarven, Krebsen und kleinen Fischen. Die Art gilt als aussergewöhnlich anpassungsfähig: Man findet sie in den unterschiedlichsten Gewässertypen und Klimazonen.

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Europäische Äsche (Thymallus thymallus)

Die Äsche gehört zur Familie der Lachsfische (Salmonidae) und ist ein Flussfisch: Durch ihren stromlinienförmigen Körper und ihre kräftigen Flossen ist sie perfekt an die Strömung angepasst. Ihre Farben – der Rücken graublau bis olivbraun, die Flanken silbergrau und die gemusterte Rückenflosse – verleihen ihr eine gute Tarnung. Während der Laichzeit im Frühjahr intensivieren sich die Farben, besonders bei den Männchen. Die Fortpflanzung beginnt mit einer Wanderung, die über 50 Kilometer weit führen kann. Seichte Kiesbänke sind ihr bevorzugter Platz zum Ablaichen. Die Äsche ernährt sich von dem, was ihr die Strömung vors Maul treibt: Fischeier und -larven, Insekten oder fressbares Treibgut. Am wohlsten fühlt sie sich in klarem Wasser mit hohem Sauerstoffgehalt. Temperaturen über 35 Grad erhöhen ihr Sterberisiko. In der Schweiz herrschten einst ideale natürliche Voraussetzungen für die Äsche – die Population zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen galt bis vor wenigen Jahren als die bedeutendste in ganz Europa. Durch den Bau von Kraftwerken ging jedoch viel Lebensraum verloren, was einen starken Bestandesrückgang zur Folge hatte.

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Bachforelle (Salmo trutta fario)

Auch die Bachforelle zählt zu den Salmoniden und ist eine Unterart der Forelle. Sauerstoffreiche, kühle und klare Fliessgewässer sind ihr bevorzugtes Habitat. Die Art kommt in fast ganz Europa vor. Ihrem Standort bleibt die Bachforelle jedoch treu; ihren Platz verlässt sie nur zur Fortpflanzung. Zwischen Oktober und Januar laicht die Bachforelle. Ihr Rücken ist oliv-schwarzbraun, bauchwärts treten rote Flecken mit hellem Rand auf. Die Bauchseite ist weissgelb. Ihre Färbung erlaubt es der Bachforelle, sich tagsüber im Uferschatten zu verbergen. Um die Nahrungssuche kümmert sie sich frühestens in der Dämmerung, wobei ihr ausgezeichnetes Sehvermögen hilft. Je nach Lebensraum ernährt sich die Bachforelle vor allem von Insekten und deren Larven sowie von kleineren Fischen und Krebstieren. In Ausnahmefällen können Bachforellen bis zu einem Meter lang, bis zu 15 Kilo schwer und bis zu 18 Jahre alt werden.

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