Oft werde die eigene Sichtbarkeit komplett falsch eingeschätzt, informiert die Beratungsstelle für Unfall (BFU). Verkehrsteilnehmer schliessen oft von der eigenen Sicht auf die eigene Sichtbarkeit – ein völliger Trugschluss. Nur weil man gut sieht, wird man nicht automatisch besser gesehen. Sichtbarkeit ist lebensrettend, besonders bei Dunkelheit und schlechten Wetterverhältnissen. So braucht ein Auto mit Tempo 50 auf nasser Strasse 41 Meter, bis es steht. Mit der Prämisse, dass es die Velofahrerin oder den Fussgänger überhaupt sieht und gleich bremst. Tragen die beiden eine Leuchtweste, werden sie vom Auge des Fahrers eine halbe Sekunde früher erkannt, so spart er ganze sieben Meter Bremsweg. Velofahrerinnen, Reiter und Fussgängerinnen sind mit heller Kleidung doppelt so gut sichtbar wie mit dunkler Kleidung. Mit Reflektoren steigt die Sichtbarkeit sogar um das Dreifache. Und wer Reflektoren an Hand- und Fussgelenken trägt, ist sogar fünfmal so gut sichtbar wie jene, die ganz dunkel angezogen die Strassen überqueren. Dreiecksgürtel und Leuchtwesten sind also nicht nur Kindern, sondern allen Verkehrsteilnehmern zu empfehlen.

Sichtbare Vierbeiner

Was viele nicht wissen: Ist man mit Trottinett, Inline-skates oder Skateboard unterwegs, muss gesetzlich wie beim Velo ein weisses Licht vorne und ein rotes hinten angebracht werden. Grundsätzlich sollten alle Verkehrsteilnehmer aber von allen Seiten gut sichtbar sein. Wer mit Vierbeinern durch die Dunkelheit streift, trägt nicht nur für sich selbst Verantwortung, sondern auch für das Tier. Das Pferd gilt im Strassenverkehr rechtlich als Auto – dementsprechend müssen Ross und Reiter beleuchtet sein. Nach Verkehrsverordnung müssen Reiter ein gelbes Licht tragen, das von vorne und hinten sichtbar ist. Stablampen eignen sich dafür perfekt. Das Pferd hingegen muss reflektierende Gamaschen tragen. Als Faustregel sollte aber gelten: Kommen Reiter und Pferd sicher ohne einander nach Hause? Sei es im schlimmsten Fall nach einem Sturz, wenn das Pferd allein Richtung Stall läuft – sieht man es, wenn es die 80er-Strecke überquert? Trägt das Pferd leuchtende Halsringe oder Gamaschen, sehen es die Autofahrerinnen, bevor die Reflektoren von den Schweinwerfern getroffen werden. Reiter tragen im idealen Fall auch noch mehr als nur die Stablampe. Leuchtwesten sind allen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern wärmstens zu empfehlen.

Dieselbe Überlegung sollten sich Hündeler machen – kommen wir beide ohne einander sicher wieder nach Hause? Auch für Hunde gibt es Leuchthalsbänder oder -geschirre. Auch reflektierende Leinen können auf Hund und Besitzer aufmerksam machen.

Richtig sichtbar

  • Leuchtweste (mit CE-Kennzeichen)
  • Leuchtende Armbänder (sind oft auch mit Akku zum Laden erhältlich)
  • LED-Signallampen

Für die Vierbeiner:

  • Leuchthalsring/-halsband
  • Reflektoren (Gamaschen, Geschirr)
  • Signallichter