Überschwemmungen & Co.
Werden Extremwetter zur Norm?
Regen, Regen und nochmals Regen. Das erste Halbjahr 2024 war extrem nass. Einmal mehr kam es zu regionalen Überschwemmungen, die gar tödliche Ausmasse annahmen. Mit dem Klimawandel werden wir uns wohl oder übel an solche Unwetter gewöhnen müssen.
Sie erschrecken immer wieder aufs Neue – die Bilder der Verwüstung, welche die Fluten in eine Landschaft zeichnen können. Nicht nur in der Schweiz, sondern auf der ganzen Welt häuften sich in den vergangenen Jahren Berichte über verheerende Überschwemmungen. Trotz aufwendiger Präventionsarbeit tritt das Wasser immer öfter über vorgesehene Ufer, flutet Strassen und Keller, zerstört Infrastrukturen und ganze Existenzen. Während der Hochwasserschutz stetig ausgebaut wird, nehmen auch Starkregenperioden zu und halten die Planungsbüros landauf, landab auf Trab.
Klimawandel intensiviert Niederschlagsspitzen
Dass das erste Halbjahr 2024 mehr oder weniger ins Wasser fiel, sei das Ergebnis einer schnellen Folge zahlreicher Tiefdruckgebiete gewesen, wie Wetterexperte Stephan Bader vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie erklärt. Doch auch die einmal mehr überdurchschnittlichen Temperaturen hatten einen Einfluss. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen, transportieren und punktuell über dem Land ausleeren. Mit dem zunehmenden Klimawandel müssen wir uns also auf Unwetter einstellen, die sehr viel Nass auf einmal loswerden. «Nach den aktuellen Szenarien-Berechnungen werden Stark- und Extremniederschläge in Zukunft noch häufiger und intensiver, als wir sie heute erleben», so Bader.
Nicht nur die Unwetter nehmen zu, wie Stephan Bader betont: «Nach den aktuellen Berechnungen dürften die Winter in der Schweiz künftig zunehmend etwas feuchter werden. Im Sommer ist hingegen vermehrt mit Trockenperioden zu rechnen.» Ein Sorgenkind für Hochwasser-Ereignisse bleiben aber die Monate Mai und Juni, wenn die Schneeschmelze in den hohenAlpengebieten viel Wasser liefert. In Kombination mit Starkniederschlägen können Bergbäche so rasch grosse Wassermengen ins Tal bringen.
Hoffnung auf Prognose-Tools
Um mögliche Gefahren für Überflutungen möglichst früh zu erkennen, wird die Technik der Wetterpro-gnosen stets weiterentwickelt. Erst letzten Juni wurde mit dem ICON-Modell ein neues Prognosemodell bei Meteo Schweiz eingeführt, das die Schweizer Topographie besser erfasst und damit Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind an der Erdoberfläche genauer modellieren kann.
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