Katzen sind von Natur aus Wüstenbewohner. Ihre Vor-fahren, die afrikanischen Falbkatzen, lebten in trockenen Gebieten, wo grosse Wasserflächen nicht existierten. Schwimmen? Fehlanzeige! Während Hunde darauf gezüchtet wurden, begeistert durchs Wasser zu paddeln, denkt die Katze schlicht: «Warum sollte ich mir mein schönes Fell ruinieren?»

Schlechte Jägerin

Apropos Fell – das ist das grössere Problem. Es saugt Wasser wie ein Schwamm auf, trocknet sehr langsam und fühlt sich dann für die Samtpfoten ziemlich unangenehm an. Dazu kommt: Eine nasse Katze ist eine langsame Katze. Und eine langsame Katze ist eine schlechte Jägerin. Also hält sie lieber Abstand vom kühlen Nass. Hinzu kommt, dass Katzen äusserst reinliche Tiere sind und grossen Wert auf ihre ausgiebige Fellpflege legen. Ein unfreiwilliges Bad bringt ihre mühsam gepflegte Duftmarke komplett durcheinander. Zudem haben Katzen ein feines Näschen. Die Stubentiger riechen Wasser anders als wir. Leitungswasser enthält oft Chlor oder andere Zusätze, die für Menschen kaum wahrnehmbar sind, aber für Katzen regelrecht abschreckend wirken. Auch plätscherndes oder spritzendes Wasser irritiert viele Stubentiger, da es unvorhersehbar ist, Katzen jedoch Kontrolle lieben.

Ausnahmen

Natürlich gibt es Ausnahmen: Manche abenteuerlustigen Katzen, besonders Rassen wie die Maine Coon oder Bengal, lieben es, mit Wasser zu spielen. Sie patschen mit ihren Pfoten ins Nass, untersuchen tropfende Wasserhähne oder springen sogar in die Dusche. Doch die meisten Katzen bleiben lieber auf dem Trockenen – und finden, dass Menschen mit ihren Duschvorlieben einfach ein bisschen verrückt sind.